Politgebrabbel, Expertenlogorrhoe und Zahlenwirrwarr

Politgebrabbel, Expertenlogorrhoe und Zahlenwirrwarr kaschieren die Realität der Pandemie. Einerseits gab es 2020 mit rund 17 000 Insolvenzen insgesamt gut neun Prozent weniger als im Vorjahr. Aber die Zahl der durch diese Insolvenzen betroffenen Arbeitsplätze stieg von 218 000 im Jahr 2019 auf 320 000. Fakt: Im vergangenen Jahr raste ein regelrechter Pleiten-Tsunami durch Deutschland. Bei Unternehmen mit mehr als 10 Millionen Euro Umsatz nahmen die Insolvenzen zu: um satte 47,2 Prozent. Die Gläubigerverluste stiegen auf 34 Milliarden Euro. Vorjahr: 23,5 Milliarden Euro.
Staatshilfen führten dazu, dass 2020 auch Unternehmen überlebten, die ökonomisch schon tot waren. Als Zombiefirmen hübschen sie die Statistik existierender Unternehmen auf. In diesem Jahr werden sie vom Markt verschwinden. Rund 4500 schätzt das Institut der deutschen Wirtschaft.
Andererseits entstanden rund 300 neue start ups mehr als 2019. Also junge wachstumsorientierte Unternehmen, die technische Innovationen oder deutschlandweite Neuheiten auf den Markt bringen.
Die Insolvenzantragspflicht ist 2020 wegen der Pandemie bekanntlich ausgesetzt worden. Deshalb gab es weniger Insolvenzen. Derzeit gilt diese Aussetzung bis Ende Januar. Danach, so melden beispielsweise das IFO Institut oder auch Creditreform begleitet vom Schwadronierchor aus Wirtschaft und Politik, sei mit steigenden Insolvenzen und in der Folge mit Arbeitsplatzverlusten zu rechnen. Die Meinungskombatanten liefern Schätzungen von 550 000 über 600 000 bis 750 000 Jobverlusten. Das Institut der deutschen Wirtschaft rechnet mit mehr als 23 000 Insolvenzen in diesem Jahr.
Die neue seit 1. Januar geltende Insolvenzrechtsreform will Unternehmern helfen, sich frühzeitig selbst helfen zu lassen: ohne Insolvenz beantragen zu müssen. Mehr dazu im Netz. Mit dieser Reform soll die erwartete Pleitewelle dieses Jahr gemildert werden.

Zombies, Transformationen und Coronapleiten

INSOLVENZGEFAHR

ca. 23.000

GEFÄHRDETE JOBS

ca. 550.000

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